Im Rahmen einer Studienreihe stellten Wiener Verhaltensbiologen fest, dass Kakadus Entscheidungen nach dem Ausschlussprinzip treffen können. Bei den Test-Papageien handelte es sich um die in Indonesien beheimateten Goffinkakadus. Die Forscher brachten den Kakadus zunächst bei, über einen Touchscreen auf bestimmte Bilder zu drücken, um dafür mit Futter belohnt zu werden und andere Bilder zu ignorieren, weil es für diese keine Belohnung gab. Auf diese Weise sollten die Vögel lernen, die für sie positiven Bilder zu bevorzugen. Im Laufe des Experimentes wurden die negativ behafteten Bilder, für die es keine Belohnung gab, teilweise durch neue, den Tieren unbekannte Bilder ersetzt. Erst nachdem die Kakadus gelernt hatten, die negativ behafteten und die neuen Bilder zu ignorieren, starteten die Forscher mit den Multiple-Choice-Tests. Die Vögel bekamen nun verschiedene Kombinationen von Bildern zu sehen, die entweder mit einer Futterbelohnung verbunden waren oder eben nicht. Dabei war es möglich, nach dem Ausschlussprinzip zu erkennen, welches Bild in den Kombinationen sie anklicken sollten, um eine Belohnung zu erhalten. Das heißt, wurden Bild A und B nach dem bisher erlernten nicht mit Futter in Verbindung gebracht, konnte nur Bild C richtig sein. „Bei etwa der Hälfte der Kakadus konnten wir annehmen, dass sie tatsächlich verlässlich nach dem Ausschlussprinzip gewählt hatten“, erklärten die Wissenschaftler.
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Quelle: „Kakadus absolvieren Multiple-Choice-Tests“, der Standard, 26.08.2015, (derstandard.at)