Kapuzinerkresse – Naturmedizin für Papageien

Auch in diesem Jahr haben wir in den Flughallen an besonders sonnigen Stellen wieder Kapuzinerkresse gepflanzt. Wir pflanzen sie nicht, um in den vom dunklen Grün der Laubbäume geprägten Flughallen ‚Farbkleckse‘ zu setzen. Die Blüten und Blätter der Kapuzinerkresse erfüllen für die Papageien vielmehr eine naturmedizinische Funktion.

Die Blüten und Blätter der Kapuzinerkresse enthalten als Schutz gegen ‚Fressfeinde‘ in bestimmten Zellen in relativ hoher Konzentration ‚Senfölglycoside‘ und in anderen Zellen das Enzym ‚Myrosinase‘. Werden die Blüten und Blätter zerstört, z. B. dadurch, dass ein Papagei sie zerbeißt und zerkaut, werden die ‚Senfölglycoside‘ und das Enzym ‚Myrosinase‘ freigesetzt. Das Enzym ‚Myrosinase‘ bewirkt dann, dass aus den ‚Senfölglycosiden‘ süßlich-scharf schmeckende Senföle entstehen.

Von Senfölen ist bekannt, dass sie eine starke antimikrobielle Wirkung haben. Sie können also die Reaktion des körpereigenen Immunsystems der Papageien gegen Krankheitserreger, wie Bakterien, Pilze und auch Viren, unterstützen.

Allerdings muss darauf geachtet werden, dass Papageien immer nur geringe Mengen zu sich nehmen, da die Senföle andernfalls zu einer Reizung des Magen-Darmtraktes führen können.