Seltene Papageienart in Gefahr

Schwalbensittiche, eine seltene australische Papageienart, brüten ausschließlich in den Wäldern der australischen Insel Tasmanien. Allerdings sind sie in ihrem Brutgebiet einer akuten Gefahr ausgesetzt, denn die dort ebenfalls beheimateten Gleitbeutler aus der Familie der Beuteltiere plündern mit Vorliebe ihre Nester. Der Bestand der Schwalbensittiche ist stark rückläufig, sodass diese Papageienart von der Weltnaturschutzunion (IUCN) inzwischen als stark gefährdet eingestuft wurde. „Wenn wir nicht sofort eingreifen, droht in diesem Jahr ein schwerer Rückschlag für die Erhaltung dieser Spezies“, warnte ein Wissenschaftler der Australian National University. Zwar sind die Schwalbensittiche über ein verhältnismäßig großes Gebiet verbreitet, ihre Brutgebiete beschränken sich aber allein auf Tasmanien. Dort brüten sie hauptsächlich in Eukalyptusbäumen, die aber auch zum bevorzugten Lebensraum der Gleitbeutler gehören. Diese nachtaktiven Säuger sind ausgezeichnete Kletterer, springen von Ast zu Ast und fressen sowohl die brütenden Papageien als auch ihre Küken und Eier. Nach Angaben der Wissenschaftler könnten spezielle Nistkästen, deren Klappen nur von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang geöffnet bleiben, die Schwalbensittiche möglicherweise vor ihren Feinden schützen. In der Nacht, wenn die Gleitbeutler aktiv werden, sollen die geschlossenen Klappen den Papageien und ihren Gelegen Sicherheit bieten.

Quelle: „Gleitbeutler werden seltenem Papagei zum tödlichen Verhängnis“, der Standard, 22.10.2017 (derstandard.at)