Eingeschleppte Tierarten gefährden Neuseelands Papageien

Ob Lappenkrähe, auch als Kokako bezeichnet, Kiwi oder Papageien – in Neuseeland droht den Vögeln ständige Gefahr durch sogenannte Bioinvasoren. Das sind von Siedlern eingeschleppte Säugetiere, die nicht nur generell die Nahrung der heimischen Vogelarten vernichten, sondern auch mit Vorliebe die Eier von Kea, Kakapo & Co. fressen. Es handelt sich dabei hauptsächlich um Ratten, Hermeline und Possums, die den neuseeländischen Papageien und anderen dort beheimateten Vogelarten extrem zusetzen. Doch die neuseeländische Regierung will dem mit der Ausrottung aller Bioinvasoren bis 2050 ein Ende setzen. Insgesamt sollen laut Schätzungen bereits 25 Millionen Vögel durch die eingeschleppten Fressfeinde getötet worden sein. Nach Angaben der Tierschutzorganisation WWF gibt es in Neuseeland nur zwei Säugetierarten, die dort tatsächlich von je her heimisch sind – Fledermäuse und Seehunde. Das heißt, die Vögel hatten ursprünglich keine Feinde auf dem Boden, sodass flugunfähige Vogelarten wie Kiwi oder Kakapo keiner besonderen Gefahr ausgesetzt waren. Vor allem dem Kakapo wurde seine eigene Verteidigungsstrategie zum Verhängnis – der flugunfähige Papagei bleibt nämlich bei Gefahr durch Raubvögel ruhig auf dem Boden sitzen. Eine effektive Methode, den Räubern aus der Luft zu entgehen aber eine tödliche Falle, wenn es um die eingeschleppten Säugetiere geht.

Die neuseeländischen Antipodeninseln wurden nach jahrelanger Arbeit von Spezialisten unterschiedlicher Behörden und Organisationen wie dem WWF inzwischen von Mäusen befreit.

Quelle: „Neuseeland will zum Vogelschutz Säugetiere töten“, der Standard, 05.06.2018 (https://derstandard.at)