Neuseelands Papageien in Gefahr

Die exotische Vogelwelt Neuseelands ist nach Angaben der Wissenschaftler durch das Eindringen des Menschen inzwischen so stark dezimiert, dass ihre Regeneration etwa 50 Millionen Jahre dauern würde. Allein in den letzten 700 Jahren verursachte der Mensch durch das Einschleppen fremder Tierarten eine katastrophale Aussterbewelle in der Vogelwelt. Nach Angaben des Naturkundemuseums Berlin sollen in dieser Zeit mehr als 70 Vogelarten ausgerottet worden sein. Aktuell gelten laut einer internationalen Studie 30 Prozent der noch existierenden Arten als vom Aussterben bedroht und das trotz diverser Bemühungen im Vogelschutz. Das gilt auch für den in Neuseeland beheimateten Kakapo. Der nachtaktive Papagei ist aufgrund der Bedrohung durch eingeschleppte Bio-Invasoren wie Ratten, Marder und Katzen mittlerweile fast ausgestorben. Seine Eier legt der flugunfähige Vogel, der über keinerlei wirksame Verteidigungsmethoden gegen die fremden Eindringlinge verfügt, auf dem Waldboden ab. Jagd und veränderte Landnutzung haben den Tieren nach Aussagen der Forscher  ebenfalls extrem zugesetzt. Aktuell gibt es nicht einmal mehr 200 Exemplare dieser Vogelart. Neben dem Kakapo gilt auch der ebenfalls nachtaktive und flugunfähige Kiwi als gefährdet.

Im Rahmen der Studie wurden genetische und fossile Daten ausgestorbener und noch existierender Vögel in Neuseeland analysiert. Per Computersimulation ermittelten die Wissenschaftler wie lange es dauern würde, bis die neuseeländischen Inseln ihre verlorene Artenvielfalt wiedererlangen könnten. „Wenn Arten, die derzeit als potenziell gefährdet eingestuft werden, ebenfalls aussterben würden, wären nochmals 10 Millionen Jahre erforderlich“, erklärten die an der Studie beteiligten Forscher.

Quelle: „Neuseelands Vogelvielfalt bräuchte Jahrmillionen, um sich zu erholen“, 06.08.2019, derstandard.at (https://www.derstandard.at/story/2000107082396/neuseelands-vogelvielfalt-braeuchte-jahrmillionen-um-sich-zu-erholen)