Halsbandsittiche als ‚Störenfriede‘

Der Halsbandsittich, auch unter der Bezeichnung kleiner Alexandersittich bekannt, ist ursprünglich in Teilen des asiatischen und afrikanischen Kontinents beheimatet. Dort bewohnt er offene Landschaften mit Baumbestand, Savannen, Wälder, Parklandschaften und landwirtschaftlich genutzte Flächen. Mittlerweile gibt es aber auch freilebende Halsbandsittichpopulationen in Europa, die nach Angaben von Vogelkundlern sehr wahrscheinlich durch entflogene oder freigelassene Sittiche, die als Haustiere gehalten wurden, entstanden sind. Diese exotische Vogelart hat sich längst in mehreren deutschen Städten wie etwa in Mainz, Düsseldorf oder Köln verbreitet. Die Sittiche überstehen die kalte Jahreszeit in den Städten meist problemlos und brüten erfolgreich. Doch gerade diese Exoten, die der Mensch selbst in seinen städtischen Lebensraum eingeschleppt hat, werden inzwischen oft als Plage betrachtet. So haben sich beispielsweise Bewohner der Kölner Südstadt über die Halsbandsittiche beschwert, weil sie viel zu laut sind und jede Menge Dreck hinterlassen. Am Abend sollen sich dort nach Angaben der Anwohner mehrere Duzend Vögel versammeln und die Abendruhe empfindlich stören. Die Stadt will die Sittiche nun vertreiben, und sucht nach Methoden, den Stadtteil für die Tiere unattraktiv zu machen. Das könne man etwa durch Schalldruck-Anlagen erreichen – heißt es in Köln -, die das Gefieder der unerwünschten Südstadt-Besucher in unangenehme Schwingungen versetze.

Mittlerweile gibt es in Deutschland rund 7000 Halsbandsittiche und davon etwa 3.000 Exemplare alleine in Köln. Abends kommen die Schwärme zum Schlafen zusammen, so die Stadt, und wenn die Schlafplätze in Wohngebieten liegen, sei die Belastung für die Anwohner sehr hoch.

Quelle: „Köln: Halsbandsittiche sollen verjagt werden“, Rheinland-Nachrichten-WDR, 26.02.2017 (www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/koeln)