Im Fluggehege stehen vier Notaufnahme- und Krankenräume zur Verfügung. In diesen Räumen werden Papageien untergebracht, die aus tiermedizinischen Gründen zeitweise oder auch dauerhaft nicht mehr in der Flughalle leben können. Außerdem werden neu aufgenommene Papageien zur Eingewöhnung in die neue Umgebung und zur Beobachtung zunächst in einem der Notaufnahme- und Krankenräume untergebracht, bevor sie dann in die Flughalle zu ihren Artgenossen umgesetzt werden.

Gründe für eine solche Trennung können Erkankungen sein, die mit einem hohen Therapieaufwand verbunden sind, oder auch Verletzungen, die bei einem Verbleib des betroffenen Papageies in den Flughallen nicht angemessen behandelt werden könnten.

Wenn Papageien aufgrund von Erkrankungen in die Notaufnahme- und Krankenräume umziehen müssen, dann leben sie dort gemeinsam mit ihrem Partner.

Ausgestattet sind die Räume mit Futtertischen, mit frisch abgeholzten Ästen, die regelmäßig erneuert werden, mit Nistkästen und diversen Beschäftigungsmöglichkeiten, um zu verhindern, dass sich die dort untergebrachten Papageien langweilen.

Die Räume verfügen über eigene Wasser- und Abwasseranschlüsse, sodass sie gut und schnell zu reinigen sind. Alle Räume sind selbstverständlich beheizbar und ausgestattet mit UV-B-Licht ab- strahlenden Leuchtröhren. Die Leuchtstoffröhren strahlen ein auf die Bedürfnisse der Papageien ausgerichtetes Licht, dessen Anteile an UV-A und UV-B-Licht weitgehend dem Tageslicht entsprechen (‚Bird-Lamps‘). Das künstliche UV-B-Licht ist für die Papageien in Monaten geringen Sonnenscheins notwendig für die Bildung des Vitamins-D.

Außerdem sind die Räume mit Wandlautsprechern ausgestattet, sodass in den Räumen eine Geräuschkulisse aus eingespielten Naturlauten hergestellt werden kann. Zudem befindet sich in jedem Notaufnahme- und Krankenraum eine Netzwerkkamera, sodass es möglich ist, die Papageien in den Räumen via Internet Tag und Nacht zu beobachten und – wenn es notwendig sein sollte – therapeutisch einzugreifen.

Der Boden und zum Teil auch die Wände sind gefliest, die nicht gefliesten Wandflächen in verschiedenen Naturfarbtönen bemalt.

Das Dach ist mit stark isolierenden Doppelstegplatten belegt. Gelüftet werden die Räume über Fenster im Dach, das sich zudem im Firstbereich auf die gesamte Länge der Kranken- und Notaufnahmeräume öffnen lässt, so dass ausreichend Sonnenlicht und Frischluft in die Räume gelangt.

Auf dem Dach sind mit feinen Düsen ausgestattete Bewässerungsschläuche installiert. Bei hohen Außentemperaturen sorgt die Bewässerung für einen Wasserfilm auf dem Dach, der angenehme Tem- peraturen im Inneren der Räume gewährleistet. Außerdem gelangt durch die Dachfenster und durch das geöffnete Dach im Firstbereich eine feiner ‚Regen‘ in die Räume, der dort zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit beiträgt. Der Erhöhung der Luftfeuchtigkeit dienen auch aufgehängte Laken, die bei Bedarf gewässert werden. Duch die Verdunstung des von den Laken aufgenommen Wassers steigt die Luftfeuchtigkeit.

An den Publikumstagen im Fluggehege wird den Besuchern die Möglichkeit gegeben, Notaufnahme- und Krankenräume – sofern darin keine Papageien untergebracht sind – zu betreten und sich über die Raumgestaltung zu informieren.