Exotische Vögel, die eigentlich in die freie Wildbahn gehören, sitzen auf den Vogelmärkten dieser Welt dicht gedrängt in viel zu engen Käfigen. Besonders in Indonesien spielen sich auf solchen Märkten Horrorszenarien ab. Laut einer Studie sind durch die skrupellosen Vogeljäger schon 13 Arten vom Aussterben bedroht und es werden künftig noch mehr sein, wenn der Vogelhandel nicht gestoppt wird. Im Mai 2016 wurde ein Schmuggler festgenommen, der Gelbwangenkakadus in Plastikflaschen (wir berichteten) transportiert hatte. Diese brutale Transportmethode wird von Papageienschmugglern häufig angewandt und oftmals verenden die Exoten auf qualvolle Weise noch bevor sie den Vogelmarkt erreichen. Nach Angaben der Wissenschaftler hat der Vogelhandel dramatische Züge angenommen. Ornithologen gehen davon aus, dass die Jagd auf freilebende Exoten das Artensterben beschleunigt. Auf einem Vogelmarkt in Jarkarta werden unter anderem Gelbmantelloris angeboten, die ausschließlich im Norden der Molukken beheimatet sind und deren Population dort innerhalb von 25 Jahren um etwa 50 % minimiert wurde.
Gerade in Indonesien sind besonders viele Vogelarten heimisch, deren Lebensraum allerdings durch die Zerstörung der Regenwälder immer mehr schrumpft. Die Jagd auf die Exoten verschlimmert die Situation zusätzlich. Auch sie trägt zur Zerstörung des Ökosystems Regenwald bei, denn Vögel sind für die Fortpflanzung vieler Baumarten unverzichtbar. Papageien und andere exotischen Vögel – auf brutale Weise ihrem natürlichen Lebensraum entrissen – werden vorrangig auf den heimischen Märkten des Landes verkauft, aber auch der internationale Handel boomt. In Indonesien ist es zwar verboten, seltene Vögel einzufangen und zu verkaufen, aber leider wird dieses Verbot nicht konsequent genug durchgesetzt.
Quelle: „Petition: Freiheit für die Vögel! Vogelmärkte schließen!“, regenwald.org (https://www.regenwald.org/petitionen/1006/freiheit-fuer-die-voegel-vogelmaerkte-schliessen?t=906&fbclid=IwAR3LWFIev–T82uqKskEtKdC3ZVzK6bXP_8xyYyGvCwYvyZqdUrix-ynC6o)