Halsbandsittiche wurden in den 1960er Jahren für wohlhabende Niederländer und Briten als Haustiere aus Pakistan nach Europa importiert. Viele dieser kleinen Papageien entflohen aus der Gefangenschaft und verbreiteten sich auf dem Kontinent immer mehr. In Mitteleuropa leben inzwischen schätzungsweise über 100.000 Halsbandsittiche in Parks und Grünanlagen. Nun empfinden die Bürger die Exoten mancherorts als echte Plage, während andere den farbenfrohen Papageien eher wohlwollend gegenüberstehen. Doch nicht nur in niederländischen Städten oder europäischen Metropolen wie etwa London und Paris sind die Sittiche mittlerweile heimisch geworden, sondern auch in Deutschland. In der Düsseldorfer Innenstadt haben sie sich schon in den 1980er Jahren niedergelassen und leben dort heute zu Hunderten in den städtischen Parks und Grünanlagen.
Kritiker dieser Entwicklung argumentieren, dass die exotischen Vogelschwärme das natürliche Ökosystem stören, einheimische Tier- und Pflanzenarten gefährden und nichts als Dreck und Lärm verursachen. Nun wird in den betroffenen Ländern über Maßnahmen zur Regulierung des vom Menschen selbst geschaffenen Problems nachgedacht. Dabei reichen die Vorschläge vom genehmigten Abschuss bis hin zum Fang der Tiere. In der niederländischen Stadt Leiden hingegen kümmert sich ein Papageienspezialist um die exotischen Vögel und bringt sie mit Futter über den Winter. Nach Angaben des Experten ist die Annahme, dass die Sittiche anderen Arten schaden, falsch. Obwohl sie robuster als die kleineren europäischen Vögel sind, soll ihre Anwesenheit dennoch keine ökologischen Auswirkungen auf das Wachstum der einheimischen Vogelpopulationen haben. Man muss sie einfach akzeptieren, denn sie sind nun einmal hier und werden auch hier bleiben, so der Wissenschaftler.
Quelle: „London, Paris und Rotterdam: Problem-Papageien oder bunte Bereicherung?“, epochtimes.de, 27.03.2018 (s. news.feed-reader.net/14025-papageien.html)