Wissenschaftler der Universitäten in Wien und Prag fanden im Rahmen einer Studie heraus, warum einige Vögel wie etwa Papageien und Rabenvögel der Intelligenz von Primaten in nichts nachstehen. Bisher ging man davon aus, dass die Intelligenz der Tiere in Bezug zu ihrer Hirngröße stand. Daher rechnete man etwa den Affen mit ihren größeren Gehirnen wesentlich mehr Intelligenz zu als den Vögeln. Die bei zahlreichen Versuchen dennoch nachgewiesene geistige Leistungsfähigkeit der Vögel versetzte die Wissenschaft aber immer wieder in Erstaunen. Doch jetzt sollen die Wiener und Prager Forscher des Rätsels Lösung gefunden haben, denn sie untersuchten, wie dicht die Neuronen der jeweiligen Tiere in bestimmten Gehirnregionen gepackt sind. Dabei entdeckten Sie bemerkenswerte Unterschiede zwischen den Gehirnen beispielsweise von Papageien und Affen. Sie fanden nämlich heraus, dass die Vögel trotz ihrer kleineren Hirne nicht weniger Nervenzellen besitzen als Säugetiere. Diese sind bei den Vögeln aber doppelt so dicht angeordnet wie bei den Primaten. „Vögel haben nicht nur generell eine größere Dichte an Neuronen (Nervenzellen) im Gehirn als Säugetiere, vor allem bei Papageien und Rabenvögeln sind sie auch stark auf das Vorderhirn konzentriert“, erklärte ein an der Studie beteiligter Wiener Forscher. Die Wissenschaftler erklären die größere Nervenzellendichte im kleineren Vogelgehirn mit der Vermutung, dass die Struktur der Vogelgehirne im Laufe der Evolution größen- und gewichtsoptimiert wurde, damit die Tiere leicht genug zum Fliegen waren.
Quellen: „Erstaunliche Gehirnleistung: Was Vögel so klug macht“, der Standard, 13.06.2016 (derstandard.at); „Vögel sind schlauer als Säugetiere“, blick.ch, 15.06.2016 (www.blick.ch/life/wissen)