Papageien durch Inselmäuse gefährdet

Auf den unbewohnten Antipoden-Inseln, die aufgrund vulkanischer Aktivitäten im Südpazifik entstanden sind und zu Neuseeland gehören, haben sich Mäuse so extrem vermehrt, dass sie einheimische Tierarten gefährden. Die Bioinvasoren wurden vermutlich im 19. Jahrhundert von Robbenjägern eingeschleppt und bedrohen vor allem Seevögel und Papageien. Da die Mäuse auf den Inseln keine natürlichen Feinde haben, verbreiten sie sich dort ungehindert und fressen den Lebensraum der endemischen Tierarten kahl. Allein auf der nicht allzu großen Hauptinsel des Archipels treiben geschätzte 200.000 Mäuse ihr Unwesen. Auf den Antipoden-Inseln lebt auch eine Papageienart, die sonst nirgendwo vorkommt. Dabei handelt es sich um den Einfarblaufsittich, der aufgrund der Bedrohung durch die Inselmäuse im Anhang II des CITES-Abkommens gelistet ist. In der südpazifischen Inselwelt hat sich eine ganze Reihe unterschiedlicher Arten isoliert entwickelt, von denen einige aufgrund veränderter Umweltbedingungen inzwischen schon ausgestorben sind. Damit sich dieses Szenario auf den Inseln nicht wiederholt, will die neuseeländische Regierung nun mit Mäusegift gegen die Bioinvasoren vorgehen.

Quelle: „Neuseeland schreitet zur Ausrottung von 200.000 Inselmäusen“, der Standard, 25.05.2016 (derstandard.at)