Papageien beschlagnahmt

In einem niederösterreichischen Weinanbaugebiet wurden im März nach Angaben der Zollfahndung 50 geschützte Papageien beschlagnahmt. Die Tiere waren illegal eingeführt und in einer ehemaligen Lagerhalle untergebracht worden. Ursprünglich sollen die Eier der seltenen Papageien von Brasilien nach Portugal geschmuggelt worden und die geschlüpften Jungtiere dort auch aufgezogen worden sein. Die verdächtigen Personen haben sich laut Zoll inzwischen die erforderlichen artenschutzrechtlichen Genehmigungen besorgt, indem sie die Papiere und Ringe oder implantierte Chips verstorbener Vögel auf die Jungvögel übertrugen. Auf diese Weise konnten die Tatverdächtigen die Tiere über die Landesgrenzen schmuggeln und die Überwachungsbehörden bei diversen Stichproben in der Vergangenheit täuschen. Das soll aber lediglich die Spitze des Eisberges sein, denn die Zollfahndung vermutet eine Ausdehnung des illegalen Vogelhandels auf halb Europa. Es soll auch Hinweise auf den illegalen Besitz seltener Lear-Aras in Europa geben, die auf dem Schwarzmarkt mit etwa 50.000 Euro pro Tier gehandelt werden. Weitere internationale Ermittlungen sollen Gewissheit über das Ausmaß der Aktivitäten des Tier-Schmugglerrings bringen.

Quelle: „Riesiger Tier-Schmugglerring aufgeflogen“, Kurier.at, 31.05.2016 (kurier.at/chronik/niederoesterreich)