Illegaler Vogelhandel boomt in Indonesien

Indonesiens Vogelwelt, die als eine der schönsten und artenreichsten gilt, schrumpft in rasantem Tempo. Der Hauptgrund dafür ist die Zerstörung des natürlichen Lebensraumes durch den Anbau von Palmölplantagen. Aber auch die sogenannten einheimischen „Vogelfans“, die sich auf den Vogelmärkten herumtreiben, um dort Wildvögel als Haustiere zu erwerben, gefährden die Vogelvielfalt erheblich. Besonders begehrt sind Singvögel, mit denen die Besitzer an Vogelgesangswettbewerben, die in Indonesien fast schon zum Kulturgut gehören, teilnehmen. Die Vögel werden sogar auf den weit abgelegenen Inseln Indonesiens gefangen, um der hohen Nachfrage gerecht zu werden. Vor allem seltene Papageienarten werden aus ihrem natürlichen Lebensraum heraus gefangen und auf den Vogelmärkten angeboten, da ihr finanzieller Wert sehr hoch ist. Offiziell ist der Vogelfang im Land ohne Genehmigung verboten aber dennoch boomt der illegale Handel, weil die Behörden nichts gegen die Verstöße unternehmen. „Keiner muss Angst vor Verfolgung haben, da niemand die Gesetze umsetzt. Dahinter stecken Korruption, Gleichgültigkeit, Motivationsmangel. Wenn die Behörden wollten, könnten sie dem illegalen Handel ein Ende bereiten“, klagt der Direktor der südostasiatischen Niederlassung einer Artenschutzorganisation.

Quelle: „Illegaler Vogelhandel – der Urwald droht zu verstummen“, 04.02.2016 (spektrum.de/news)