Jedes Jahr im Herbst müssen in den Flughallen wichtige Arbeiten zur Vorbereitung auf die kommenden kalten Monate erledigt werden.
Von besonderer Wichtigkeit ist in diesem Zusammenhang auch die Einrichtung der Schutzhäuser, die in den kalten Monaten für einige Papageien der bevorzugte Aufenthaltsort ist. In jeder der beiden Flughallen befindet sich jeweils ein Schutzhaus mit einer Grundfläche von 60 qm. Für den Winter werden Reetmatten in den Schutzhäusern aufgehängt, um auf diese Weise Nischen für die Papageien zu schaffen, die mit frisch abgeholzten Bäumen und Ästen ausgestattet werden.
Die Schutzhäuser sind – anders als die Flughallen – im Winter beheizt. Die Temperaturen werden auf 15°C gehalten. Die Fenster der Schutzhäuser bleiben aber auch im Winter geöffnet, so dass die Papageien die Möglichkeit haben, sich auch im Winter überall in den Flughallen aufzuhalten, eine Möglichkeit, die von nicht wenigen Papageien auch bei winterlichen Temperaturen noch genutzt wird.
Für künstliche Beleuchtung in den Schutzhäusern sorgt eine Vielzahl von Lichtleisten, die mit speziellen Bio-Leuchtstoffröhren ausgestattet sind. Die Leuchtstoffröhren strahlen ein auf die Bedürfnisse der Papageien ausgerichtetes Licht, dessen Anteile an UV-A und UV-B-Licht weitgehend dem Tageslicht entsprechen (‚Bird-Lamps‘).
In den Leuchtleisten befindet sich jeweils ein elektronisches Vorschaltgerät (EVG), das aus folgendem Grund sehr wichtig ist: Leuchtleisten, die nicht mit einem elektronischen Vorschaltgerät ausgestattet sind, weisen meistens eine Frequenz von 50 Hertz auf, d. h. in einer Sekunde wird das Licht 50 Mal ein- und ausgeschaltet. Für Menschen ist das Ein- und Ausschalten nicht sichtbar, sie nehmen bei dieser Frequenz schon einen kontinuierlichen Lichtfluss wahr. Anders verhält es sich bei Papageien: Sie nehmen das An und Aus des Lichtes wahr, wodurch für sie ein sehr unangenehmes und Stress verursachendes Flimmern entsteht. Das elektronische Vorschaltgerät (EVG) schafft Abhilfe: Es erhöht die Frequenz des von der Leuchtstoffröhre abgestrahlten Lichtes so stark, dass auch Papageien einen kontinuierlichen Lichtfluss wahrnehmen.
Bei der Einrichtung der Schutzhäuser für den Winter ist besonders darauf zu achten, dass die Sitzplätze der Papageien den UV-A und UV-B-Licht abstrahlenden Bio-Leuchtstoffröhren sehr nahe sind, denn die Reichweite des abgestrahlten UV-A und UV-B-Lichtes ist nicht sehr groß. Zudem werden für den Winter alle Bio-Leuchtstoffröhren ausgetauscht, da die Abstrahlung von UV-A und UV-B-Licht nicht von Dauer ist. Spätestens nach einem Jahr ist sie nicht mehr vorhanden.Auf den etwa 2,80 m langen Tischen, die im Mittelbereich der Schutzhäuser aufgestellt sind – in jedem Schutzhaus stehen 3 dieser Tische, finden die Papageien nicht nur die mit Futter gefüllten Tabletts, sondern auch Badeschalen sowie mehrere Behältnissen, die mit Lehmerde und Grassoden gefüllten sind.