Am Montag, dem 10.10.2016, wurden zwei kleine Papageien (Pfirsichköpfchen/Agapornis fischeri) in einem sehr kleinen ungeschützten Käfig vor dem Fluggehege ausgesetzt. Eine Tierpflegerin entdeckte die Papageien gegen 11.30 Uhr. In dem stark verschmutzten Käfig waren weder Futter noch Wasser. Wer die Papageien ausgesetzt hat, ist unbekannt.
Die Tierpflegerin ergriff wichtige Erste-Hilfe-Maßnahmen zur Stabilisierung der Papageien und versorgte sie mit Futter und Wasser. Einer der beiden Papageien hat sich das Brustgefieder stark ausgerupft. Es zeigte sich, dass dieser Papagei sich auch Schwierigkeiten hatte, sich auf den Beinen zu halten. Beide Papageien sind beringt; aus den Ringnummern ergibt sich, dass sie etwa 3 und 8 Jahre alt sind.
Die Papageien wurden umgehend der Fachtierärztin für Vögel vorgestellt, die den Papageienbestand im Fluggehege betreut. Die Untersuchung ergab, dass der gerupfte Papagei an Gleichgewichtsstörungen, an Unterkühlung und offenbar an einer Lungenentzündung leidet.
Gegen die Lungenentzündung wurde dem Papagei ein Antibiotikum verabreicht. Außerdem erhielt er kreislaufstabilisierende Medikamente. Ob der Papagei überlebt, ist ungewiss. Bei dem anderen, jüngeren Papagei wurden keine Krankheitssymptome festgestellt.
Das Aussetzen von Tieren ist nach § 3 Abs. 3 TierSchG eine Ordnungswidrigkeit, die mit Geldbußen bis zu 25.000 € belegt werden kann. Dies gilt auch, wenn Tiere unmittelbar vor einem Tierheim ausgesetzt werden. Sollte das Papageienschutz-Centrum Bremen e. V. Hinweise auf die Personen bekommen, die für diese Tat verantwortlich sind, wird es selbstverständlich Anzeige erstatten.
Kranke Papageien ausgesetzt
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